Über uns

Das Anti-Kriegs-Museum
Das weltweit erste Anti-Kriegs-Museum wird 1925 in Berlin vom Pazifisten und Schriftsteller Ernst Friedrich gegründet. Der Vorläufer des Museums war Friedrichs Foto-Dokumentation in 4 Sprachen „Krieg dem Kriege“,
die über die Schrecken des Ersten Weltkriegs erstmalig in Europa aufklärte und durch ständigen Neudruck eine Auflage von ca. einer halben Million Exemplare erhalten hat.
Das heutige Museum
Das Anti-Kriegs-Museum wurde 1982, 15 Jahre nach dem Tod des Gründers Ernst Friedrichs, erneut eröffnet. Ernst-Friedrich-Enkel Tommy Spree und eine engagierte Gruppe Ehrenamtlicher – unter ihnen viele Lehrer/innen – kümmern sich seitdem um die Besucher/innen und die Belange des Museums. Es ist heute als gemeinnützige Organisation anerkannt und finanziert sich weitgehend durch Spendengelder.
Zum Museum, das in einer Ladenwohnung in der Brüsseler Straße 21, 13353 Berlin, untergebracht ist, gehört seit 1998 auch eine Kunstgalerie, die »Peace Gallery«.
Das heutige Anti-Kriegs-Museum steht in der Tradition des Museumsgründers Ernst Friedrich. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter wenden sich daher gegen jede Form von Gewalt und Krieg. Denn Krieg ist nicht das Mittel, um politische Konflikte zu lösen; Krieg bedeutet Zerstörung und die Abkehr von allen menschlichen Werten.
So wollen die Unterstützer dieser Friedensidee Ausstellungen mit Schülern, Studenten, Künstlern und Politikern entwerfen, welche die Vernunft, die Toleranz und die Bereitschaft zur Versöhnung, mit dem Ziel eines zukünftigen Weltfriedens, stärken und unumkehrbar machen!
Museumskonzept
Das Anti-Kriegs-Museum selbst will vornehmlich junge Menschen ansprechen und zur Toleranz und Verständigung aller Menschen anregen.
Einblicke in die Geschichte und Wirkungen des Militarismus sollen ebenso vermittelt werden, wie die Historie des Pazifismus. Insbesondere Persönlichkeiten der Friedensbewegung der letzten 2500 Jahre werden anschaulich dokumentiert, um vorbildhaft gangbare Wege und Ziele zum Erhalt des Friedens aufzuzeigen.
Wir sind eine Gruppe von pazifistisch engagierten, gleichwohl parteiunabhängigen Friedensbewegten verschiedener Nationen, unterschiedlicher Weltanschauungen und Religionen. Wir haben uns das Ziel gesetzt, den Gedanken der Völkerverständigung, des selbst bestimmten und friedlichen Zusammenlebens aller Völker zu unterstützen.
Unser Museum will eine Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit sein und will sich mit demokratischen und gewaltfreien Mitteln für Entspannung und Abrüstung in der ganzen Welt einsetzen.
Wir wollen dabei andere Gruppen und Initiativen unterstützen, die den Frieden unter den Völkern zum Ziel haben und die Grundsätze und Aktionen des Anti-Kriegs-Museums gutheißen, dies insbesondere durch Betreuung von Jugendgruppen, Schulklassen und interessierten Museumsbesuchern.
Die Arbeit im Anti-Kriegs-Museum soll bestimmt sein durch Transparenz, demokratische Willensbildung und Toleranz gegenüber unterschiedlichen Meinungen bei Wegfall jeglicher Sprech- und Denktabus.

Ernst Friedrich und sein Museum
Der Schriftsteller und Pazifist Ernst Friedrich gründete 1925 das weltweit erste entschieden gegen Krieg gerichtete Museum im alten Berlin. Sein 1924 als Fotodokumentation publiziertes Buch „Krieg dem Kriege“ war
seinerzeit das am weitesten verbreitete pazifistische Werk in Europa und diente mit abschreckenden Bildern vom I. Weltkrieg als Grundstock für das Berliner Anti-Kriegs-Museum.

Dieses Museum, das sich vor allem gegen Kriegsverherrlichung wandte, sollte der Jugend dienen. Hier sollte die Realität des Krieges höchstmögliche sinnliche Gestalt gewinnen. Der Besucher sollte betroffen gemacht werden und den „konsequenten Friedensgedanken“ bis hin zu einem vereinten Europa in Frieden und Freiheit erfahren. Friedrich leistete damit einen wichtigen Beitrag zu einem politischen Museum der Gegenwart und zur politischen Bildung überhaupt.
Im März 1933 – nach unzähligen Prozessen gegen Friedrichs pazifistische Arbeit – wurde das Anti-Kriegs-Museum durch die SA (Sturm-Abteilung der Nazis) gestürmt und in eine berüchtigte Folterkammer umgewandelt. Friedrich und seine Familie mussten aus Deutschland fliehen.