Anti-Kriegs-Museum um 1990

Das erste Anti-Kriegs-Museum

Das weltweit erste Anti-Kriegs-Museum wurde 1925 in Berlin vom Pazifisten und Schriftsteller Ernst Friedrich gegründet. Der Vorläufer des Museums war Friedrichs Foto-Dokumentation in vier Sprachen „Krieg dem Kriege“.

Seine Fotos klärten über die Schrecken des Ersten Weltkriegs auf – ein damaliger Tabu-Bruch. Inzwischen wurden von „Krieg dem Kriege“ ca. eine eine halbe Millionen Exemplare gedruckt.

Das heutige Museum

Das Anti-Kriegs-Museum wurde 1982, 15 Jahre nach dem Tod des Gründers Ernst Friedrichs, erneut eröffnet. Ernst Friedrichs Enkel Tommy Spree und eine engagierte Gruppe Ehrenamtlicher kümmern sich seitdem um die Besucher*innen und die Belange des Museums. Es ist heute als gemeinnützige Organisation anerkannt und finanziert sich weitgehend durch Spendengelder.

Wer wir sind

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen des Museums unterstützen die Friedensidee und entwerfen gemeinsam mit Schüler*innen, Politiker*innen, Kunstschaffenden und Studierenden Ausstellungen.

Wir sind eine Gruppe von pazifistisch engagierten, gleichwohl parteiunabhängigen Friedensbewegten verschiedener Nationen, unterschiedlicher Weltanschauungen und Religionen. Uns vereint der Gedanke der Völkerverständigung, des selbstbestimmten und friedlichen Zusammenlebens aller Völker.

Das Anti-Kriegs-Museum versteht sich als Ort der Begegnung, an dem Menschen allen Alters und aller Nationen Dialoge und Auseinandersetzungen führen. Respekt füreinander sowie das Abbilden von Kontroversen stehen dabei im Vordergrund.

Die Arbeit im Anti-Kriegs-Museum soll bestimmt sein durch Transparenz, demokratische Willensbildung und Toleranz gegenüber unterschiedlichen Meinungen.

Anti-Kriegs-Museum im Jahr 1927

Ernst Friedrich und sein Museum

Der Schriftsteller und Pazifist Ernst Friedrich gründete 1925 in Berlin das weltweit erste Museum gegen Krieg.

Sein Buch „Krieg dem Kriege“ mit Abbildungen vom Krieg entstellter Körper war das seinerzeit am weitesten verbreitete pazifistische Werk in Europa.

Ernst Friedrich (ca. 1924)

Friedrichs Museum, das sich gegen Kriegsverherrlichung wandte, richtete sich vor allem an die Jugend. Hier sollte die Realität des Krieges höchstmögliche sinnliche Gestalt gewinnen. Die Besucher*innen sollten betroffen gemacht werden und den „konsequenten Friedensgedanken“ bis hin zu einem vereinten Europa in Frieden und Freiheit erfahren. Friedrich leistete damit einen wichtigen Beitrag zu einem politischen Museum der Gegenwart und zur politischen Bildung überhaupt.

Im März 1933 – nach unzähligen Prozessen gegen Friedrichs pazifistische Arbeit – wurde das Anti-Kriegs-Museum durch die sogenannte Sturm-Abteilung der Nationalsozialisten zerstört und in ein Sturmlokal umgewandelt. Friedrich und seine Familie mussten aus Deutschland fliehen.